
Was sind Süßstoffe & Zuckeralkohole?
Was sind Süßstoffe & Zuckeralkohole?
Süßstoffe und Zuckeralkohole gelten für viele als moderne Alternativen zu herkömmlichem Zucker. Ob in Light-Getränken, zuckerfreien Bonbons oder Proteinriegeln – sie finden sich in unzähligen Produkten des Alltags. Doch was genau verbirgt sich eigentlich hinter diesen Stoffen? Welche Unterschiede gibt es, und wie sicher ist ihr Einsatz? Ein detaillierter Blick auf Süße jenseits des klassischen Haushaltszuckers.
Was sind Süßstoffe?
Süßstoffe sind Verbindungen mit einer sehr hohen Süßkraft. Schon in kleinsten Mengen erzeugen sie einen süßen Geschmack – zum Teil bis zu 3.000-fach süßer als Zucker. Dabei liefern sie kaum oder keine Kalorien und werden entweder synthetisch hergestellt oder aus natürlichen Quellen gewonnen und industriell aufbereitet.
Typische Vertreter:
- Aspartam
- Sucralose
- Acesulfam-K
- Saccharin
- Steviolglycoside (aus der Stevia-Pflanze)
Diese Stoffe werden meist in kalorienreduzierten Produkten verwendet, etwa in Diätlimonaden oder Desserts. Sie sind besonders stabil und teilweise hitzebeständig.
Hinweis: Aspartam wird im Körper zu Phenylalanin umgewandelt – Menschen mit Phenylketonurie (PKU) müssen diesen Stoff strikt meiden.
Was sind Zuckeralkohole?
Zuckeralkohole (auch Polyole genannt) sind eine chemische Zwischenform von Zucker und Alkohol. Sie kommen in kleinen Mengen in einigen Früchten und Gemüsen vor, werden für Lebensmittel jedoch meist industriell aus Glukose oder anderen Zuckerarten gewonnen.
Wichtige Vertreter:
- Xylit (Birkenzucker)
- Erythrit
- Sorbit
- Maltit
- Isomalt
- Lactit
Im Gegensatz zu Süßstoffen besitzen Zuckeralkohole eine moderate Süßkraft (meist 60–90 % der Süße von Zucker), enthalten jedoch ebenfalls Kalorien – wenn auch in reduzierter Form. Eine Ausnahme bildet Erythrit, das nahezu unverändert ausgeschieden wird und damit fast kalorienfrei ist.
Obwohl Zuckeralkohole technisch betrachtet als zahnfreundlich und für bestimmte Anwendungen interessant gelten, sind sie aus ernährungsethischer Sicht umstritten. Ihre Wirkung auf den Verdauungstrakt, das Mikrobiom und den Stoffwechsel wird weiterhin erforscht.
Sie ersetzen natürlich gewachsenen Zucker, ohne jedoch ein vollwertiges Lebensmittel zu sein – vielmehr handelt es sich um funktionelle Zusätze, die gezielt süß schmecken sollen. Daher betrachten wir ihren Einsatz mit Zurückhaltung.
Kritik & Diskussion
🔹 Verdauung
Zuckeralkohole können in höherer Dosierung abführend wirken, da sie im Dickdarm von Bakterien verstoffwechselt werden und dort osmotisch Wasser ziehen. Besonders empfindlich reagieren Kinder oder Menschen mit sensibler Verdauung.
🔹 Darmmikrobiom
Studien deuten darauf hin, dass bestimmte Zuckeralkohole – aber auch einzelne Süßstoffe – das Gleichgewicht der Darmflora beeinflussen könnten. Die Langzeitwirkungen sind hier noch nicht abschließend geklärt.
🔹 Appetitreiz
Einige Studien legen nahe, dass Süßstoffe das Belohnungssystem im Gehirn beeinflussen könnten – was zu mehr Appetit führt, ohne dass Energie geliefert wird.
🔹 Gesundheitsdebatten
Obwohl zugelassene Süßstoffe als sicher gelten, stehen sie dennoch regelmäßig im Fokus neuer Studien. 2023 etwa zeigten Untersuchungen der Charité Berlin, dass Xylit möglicherweise in Verbindung mit erhöhtem Thromboserisiko steht. Der Artikel zu diesem Thema ist informativ und auf der Website der Charité Berlin einsehbar.
Fazit: Zwischen Technik & Verantwortung
Süßstoffe und Zuckeralkohole haben aus technologischer Sicht Vorteile. Dennoch lohnt sich ein differenzierter Blick: Nicht jeder Ersatzstoff ist pauschal besser. Vor allem bei sensiblen Gruppen oder Kindern ist Zurückhaltung empfehlenswert.
Wer sich bewusst ernährt, sollte nicht nur auf Kalorien oder Zucker achten, sondern auf Verarbeitung, Sättigung und das Gesamtprofil eines Produkts. In diesem Sinne arbeiten wir mit natürlichen Zutaten – ganz ohne Zusatzstoffe.
Hinweis: Dieser Beitrag dient ausschließlich zu Informationszwecken und ersetzt keine medizinische Beratung.
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